Reims

Reims
Reims [rɛ̃:s ]:
Stadt in Frankreich.

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Reims
 
[rɛ̃s], Stadt im Département Marne, Region Champagne-Ardenne, Frankreich, 83 m über dem Meeresspiegel, am Austritt der Vesle aus der Montagne de Reims, Teil der Schichtstufe der Île de France, 180 600 Einwohner; Sitz eines katholischen Erzbischofs; Universität (gegründet 1548; neu gegründet 1969), Konservatorium, Kunsthochschule, Museen. Reims ist ein Hauptort der Champagne, besonders Champagnerhandelszentrum; Maschinenbau, Herstellung von Autoteilen und Haushaltsgeräten, Flugzeug-, Textil- und Bekleidungs- sowie Nahrungsmittelindustrie, Champagnerkellereien mit Zulieferindustrie; Flugplatz.
 
 
Die Kathedrale Notre-Dame (UNESCO-Weltkulturerbe), eine der bedeutendsten gotischen Kathedralen Frankreichs, wurde nach Brand eines Vorgängerbaus 1211 begonnen und im Wesentlichen um 1300 vollendet; Langhaus und Querschiff sind dreischiffig, der Chor fünfschiffig mit Kapellenkranz; die Westfassade gliedert sich in die Portalzone mit reichem Skulpturenschmuck (»Jungfrauenportal« u. a.), in die Mittelzone mit großer Fensterrose und in das Abschlussgeschoss mit einer Statuengalerie (Königsgalerie), über dem sich zwei stumpfe Türme erheben. Von der Ausstattung ist nur noch wenig erhalten, u. a. Grisaillefenster des 13. Jahrhunderts im Querschiff (sechs neue Fenster von M. Chagall, 1974). Der ehemalige bischöfliche Palast (Palais du Tau, v. a. 17. Jahrhundert; UNESCO-Weltkulturerbe) enthält den Kirchenschatz (Goldschmiedearbeiten), Wandteppiche und Skulpturen. - Im Norden der Stadt die Porte de Mars, ein römischer Triumphbogen des 2. Jahrhunderts n. Chr. Im Süden die ehemalige Abtei Saint-Rémi (UNESCO-Weltkulturerbe) mit einer frühromanischen Kirche aus der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts, Chor, Gewölbe und Westfassade aus frühgotischer Zeit; in dem sich anschließenden Klostergebäude (13., 17. und 18. Jahrhundert) das historische Museum. Musée Saint-Denis (Malerei, Wandteppiche); Museum für Stadtgeschichte im Hôtel Le Vergeur (13. und 16. Jahrhundert, im 17. und 18. Jahrhundert erweitert; u. a. Kupferstiche von A. Dürer).
 
 
Reims, das gallische Durocọrtorum, Hauptort der (namengebenden) belgischen Remer, war wegen seiner günstigen Lage am Schnittpunkt wichtiger Straßen Hauptstadt der römischen Provinz Gallia Belgica, nach deren Teilung der Provinz Belgica II, später einer Kirchenprovinz, und neben Metz die Residenz der Könige von Austrasien. Die Erzbischöfe, seit 940 zugleich Grafen, später Herzöge von Reims und Pairs von Frankreich, erlangten 1179 das alleinige Recht, die Könige von Frankreich zu krönen. 1429 führte Jeanne d'Arc den Dauphin Karl (als König Karl VII.) durch das von den Engländern besetzte Land zur Krönung nach Reims, dessen Kathedrale so zum Symbol der nationalen Einigung wurde.
 
Am 7. 5. 1945 unterschrieb Generaloberst A. Jodl in Reims, dem Hauptquartier D. Eisenhowers, die Gesamtkapitulation der deutschen Wehrmacht.
 

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Reims [frz.: rɛ̃:s]: Stadt in Frankreich.

Universal-Lexikon. 2012.

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